Pflege für Reiche und Roboterpflege für Arme?

Der bekannte deutsche Philosoph und Publizist Richard David Precht prognostiziert eine breite gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der Altenpflege. Es werde darum gehen, so Precht in einem Video-Interview auf der Internet-Plattform der Katholischen Kirche, "ob wir in Zukunft eine noch stärkere Zwei-Klassen-Pflege haben werden".

Precht - Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg, Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, ZDF-Philosophie-Talker und Autor des Bestsellers "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" - ist der Ansicht, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung die Altenpflege radikal verändern werden. Auf der einen Seite sei eine Pflege durch Roboter vom Kosten-Nutzen-Kalkül her günstig - "wir sparen eine Menge Geld". Auf der anderen Seite wollten aber wohl nur die wenigsten "von Robotern gepflegt oder komplett mit Sensoren verkabelt in ihren Betten liegen".

Die Gesellschaft werde sich bald entscheiden müssen, ob künftig von Menschen gepflegt wird, wer reich ist, und von Robotern gepflegt wird, der arm ist – "oder ob sie es schafft, diese Entwicklung zu verhindern". Auch die Politik werde das Thema zukünftig mehr in den Mittelpunkt rücken müssen, so Precht: "Man kann Wahlkämpfe damit gewinnen, dass man eine humane Altenpflege verspricht."

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