Fachweiterbildung zum Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Teilnahme an der Fachweiterbildung ist eine abgeschlossene Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger, beziehungsweise ein Examen als Krankenpflegekraft und ein Arbeitsplatz in der Intensiv- bzw. Anästhesiepflege. Berufserfahrung ist seit 2009 meist nicht mehr erforderlich. In den meisten Bundesländern wird ein zweites staatliches Examen abgelegt, daher ist der Begriff Fachkrankenschwester respektive Fachkrankenpfleger eine geschützte Berufsbezeichnung. Grundlage dieser Weiterbildung ist die „Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für Pflegeberufe“ des jeweiliges Bundeslandes.

Dauer und Aufbau

Die in der Regel zweijährige Weiterbildung erfolgt berufsbegleitend an sogenannten Fachweiterbildungsstätten, die meist großen Krankenhäusern angeschlossen sind. Insgesamt werden 720 bis 800 Stunden fachtheoretischer und fachpraktischer Unterricht angeboten. Ein Teil der Unterrichtsstunden wird von den hauptamtlichen Lehrpersonen in den Einsatzgebieten erteilt.

Abschluss

Die Weiterbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus einem praktischen, einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht. Statt der schriftlichen Prüfung kann auch eine dreimonatige Facharbeit geschrieben werden. Die Teilnehmer erhalten ein Prüfungszeugnis und eine Urkunde die berechtigt, die Berufsbezeichnung Gesundheits und Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie zu führen.

Entstehung

Anfang 1950 kamen in Deutschland Forderungen nach speziell ausgebildeten Narkoseschwestern auf, wie es sie in den USA und anderen Ländern schon mehrere Jahrzehnte gab. Anfang der 1960er Jahre führten z.B. Kliniken in München und Freiburg und das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz die ersten Anästhesielehrgänge für Pflegende durch, um den Mangel an Anästhesisten zu kompensieren. Die erste systematische Weiterbildung über 2 Jahre begann 1964 an der Uniklinik Mainz unter der Leitung der Krankenschwester Therese Valerius und den Anästhesieprofessoren Hálmagyi und Nolte. 1974 wurde die „Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF)“ gegründet, deren Vorsitzende Valerius wurde. 1976 erarbeitete die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) in Zusammenarbeit mit der DGF und 3 intensivmedizinischen Berufsverbänden eine Empfehlung zur Fachweiterbildung.

In der ehemaligen DDR begannen die ersten Kurse 1969, ein verbindlicher Lehrplan für eine einjährige Fachweiterbildung wurde vom Ministerrat 1983 festgelegt. Nach der Wende wurden die Fachweiterbildungen in den neuen Bundesländern weitgehend den Empfehlungen der DGF angepasst

 

Allgemeine News

Prämie pro Kopf

Gesundheitsprämie oder Kopfpauschale oder, wie es im Koalitionsvertrag formuliert ist, "einkommensunabhängige Komponente zur Finanzierung des Gesundheitswesens" - Es werden verschiedene Möglichkeiten debattiert, um die...
mehr Infos

Erst Arbeitslos dann Pflegekraft?

Hannelore Kraft ist die letzte in einer langen Reihe von Prominenten, die zu viele Arbeitslose mit zu viel Arbeit in der Pflege zusammenbringen und falsche Ideen verkünden. Der Deutsche Pflegerat hat eine Antwort zu den...
mehr Infos

Quo vadis Pflegenoten?

Als im Dezember die ersten Pflegenoten veröffentlicht wurden begann eine breite Debatte. Pflegende, Träger, Kassen und Politik bringen immer wieder neue Argumente in die Diskussion und die Medien haben mit jeder...
mehr Infos

Stürzen vorbeugen

Fast ein Drittel aller Deutschen über 65 stürzen mindestens einmal im Jahr. Auch wenn keine Knochen zu Bruch gehen, können Stürze ein langwieriges Nachspiel haben. Schreck und Schmerzen bleiben im Gedächtnis, so dass das...
mehr Infos

Wie Rütteln an einem gebrochenen Bein

Man macht Jagd auf “Sozialschmarotzer” und wähnt sich auf einem guten Weg. Die Revisionen wirken, das System greift, die Kassen füllen sich. Man liest über erste “Erfolge”. Gewisse Kantone...
mehr Infos